Nachtrag zur Diskussionsveranstaltung

Liebe Oberbilker*innen,

unsere Diskussionsveranstaltung „Oberbilk: Kein Raum für Rechtsextremist*innen“ war ein voller Erfolg!

Für alle Interessierten zum nachlesen haben wir hier eine kleine Zusammenfassung:

Zusammenfassung der digitalen Diskussionsveranstaltung „Oberbilk- Kein Raum für
Rechtsextremistinnen am 16.03.2021, 18-20h
:

Am 16. März lud der Runde Tisch Oberbilk Bewohner*innen des Stadtteils und weitere Interessierte erneut dazu ein, gemeinsam mit Vertreterinnen von Wissenschaft, Staatsschutz und Zivilgesellschaft zu diskutieren. Diesmal ging es um die Frage, in welchem Maße rechtssradikale Aktivitäten im Stadtteil zu beobachten sind und was getan werden kann, um die multikulturelle Lebensrealität im Quartier gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu verteidigen. Die Veranstaltung stand in Folge der Diskussionsrunde im Oktober 2020, bei der es um die polizeiliche Definition von Oberbilk als „gefährlicher und verrufener Ort“ gegangen war und die mit der Definition bestimmter Kontrollräume verbundene Praxis anlassloser und, jedenfalls in der Wahrnehmung der Betroffenen, oft auch vorurteilsgesteuerter polizeilicher Kontrollen im Stadtteil. Der Eingeleitet wurde die Diskussion durch drei knappe Impulsstatements. Der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler forscht an der HSD zu Rechtsextremismus und gab einen Überblick über das Thema. Er forderte ein integriertes Handlungskonzept für Düsseldorf, um die verschiedenen Einrichtungen und Initiativen zu vernetzen und zu koordinieren. Er führte an, dass rechte Parteien in Oberbilk grundsätzlich nicht auf Nährboden stoßen. Er ergänzte, dass sich die „Querdenken“ Bewegung, auch in Oberbilk, nach rechts radikalisiere und die sogenannte „Bruderschaft“ aus Garath und Eller versuche ihren Einfluss in Oberbilk auszuweiten. Astrid Bönemann, Vertreterin des Bündnisses „Eller tolerant und weltoffen“, zeigte eindrucksvoll Möglichkeiten auf, sich gegen Rechte zur Wehr zu setzen. Ein starkes Netzwerk, dass sich unterstützt, sei wichtig, vor allem auch um gegen Einschüchterungen vorzugehen. Zu guter Letzt sprach Kriminaldirektorin Christa Lübbers über die vorliegende Polizeistatistik und die formalen Zuständigkeitsgrenzen des polizeilichen Staatsschutzes. Hierauf bekamen die Teilnehmerinnen die Möglichkeit eigene Punkte anzusprechen. Ein Einwohner berichtete von einem Fitness-Studio in dem sich Rechte Gruppen träfen, um Kampfsport zu trainieren. Hier sei es wenigstens durch Beschwerden gelungen, das offene Tragen rechtsextremer Symbole zu untersagen. Ein weiterer Anwohner berichtete von einer Facebook-Gruppe in der sich Oberbilker teilweise rassistisch äußerten. Des Weiteren sprach er ein Lokal an der Kirchstraße an, vor dem sich Rechte treffen würden. Bestätigt wurde diese Aussage vom stellvertretenden Bürgermeister des Stadtbezirkes Marko Siegesmund. Eine Anwohnerin berichtete von rechten Stickern die überall, aber besonders am Oberbilker Markt an Laternen hingen. Sie sei zwar bemüht diese abzureißen, doch wären dann wohl recht schnell neue Sticker an den Laternen. Christa Lübbers merkte an, dass sich jeder Bürgerin stets an die Polizei wenden könne. Helmut Schneider vom „Runden Tisch Oberbilk“ erwiderte, dass dies eine recht große Hemmschwelle mit sich bringe. Er betonte die Hilfsbereitschaft ziviler Organisationen, die allerdings zu dezentral arbeiteten. Für ihn sei hier städtische Unterstützung gefragt, um die Kräfte der einzelnen Organisationen zu bündeln. Marko Siegesmund schloss sich dieser Aussage an und forderte, dass sich die zivilen Initiativen und die Politik zusammensetzen sollten. Alexander Häuser ergänzte hier noch, dass kaum ein Mittel besser gegen Rechtsextremismus geeignet sei, als das bürgerliche Engagement. Die Frage, was man gegen den organisierten Rechtsradikalismus tun kann, wenn der im Stadtteil – bisher und hoffentlich auch weiterhin – nicht virulent und im Alltag nicht wahrnehmbar ist, lässt sich nur sehr allgemein beantworten. Neben dem Wunsch nach der notwendigen Vernetzung auf Stadtebene im Rahmen eines „integrierten Handlungskonzepts gegen Rechts“ könnte auf Stadtteilebene über eine stärkere Vernetzung zur Etablierung einer Art zivilgesellschaftlichem Frühwarnsystem nachgedacht werden, um gegen problematische Entwicklung rechtzeitig, das heißt bevor sie sich verfestigen, einschreiten zu können. Von bestehenden Initiativen wie „Eller tolerant und weltoffen“, die sich erfolgreich gegen Rechts zur Wehr gesetzt haben, lässt sich hier einiges lernen.

HIER gibt es die Nachbearbeitung auch als PDF!

Wir bedanken uns bei den Referent*innen und den Teilnehmenden und hoffen wir dürfen euch/Sie bei unserer nächsten Veranstaltung erneut begrüßen!

Oberbilk ist bunt!

Liebe Oberbilker*innen,

habt ihr schon die Unterführung bei der S-Bahn Haltestelle hier in Oberbilk bewundern können? Nein? Dann schaut mal her:

Wenn ihr noch mehr Bilder haben solltet, dann schickt uns dieser zu oder verlinkt uns auf Facebook oder Instagram!

19. Februar Hanau!

Heute vor einem Jahr hat im hessischen Hanau ein Rassist neun Menschen getötet!

Ihre Namen:

  • Ferhat Unvar
  • Mercedes Kierpacz
  • Sedat Gürbüz
  • Gökhan Gültekin
  • Hamza Kurtović
  • Kaloyan Velkov
  • Vili Viorel Păun
  • Said Nesar Hashemi
  • Fatih Saraçoğlu

Der Düsseldorfer Appell hat heute einen Kranz niedergelegt um zu Erinnern!

Wir möchten auch nochmal einen Text des Düsseldorfer Appell teilen:

„Vor einem Jahr sind bei einem rassistischen Anschlag in Hanau neun Menschen getötet worden. Wir denken in dieser Woche an sie und ihre Angehörigen. Die Opfer waren Freunde, Nachbar:innen, Hanauer:innen, mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit, mit afghanischen, bosnischen, bulgarischen, polnisch-deutschen, rumänischen, türkischen, kurdischen oder alevitischen Wurzeln, sie waren Menschen in unserer Mitte.

Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz sich in unserer Gesellschaft breit machen. Wir haben in Hanau gesehen, wohin solches Gedankengut führt. Und wir wissen aus eigener, leidvoller Erfahrung, etwa mit dem Wehrhahn Anschlag, dass es auch in unserer Stadt Menschen gibt, die sich von solchen Ideologien treiben lassen und nicht vor Gewalt zurückschrecken.

Wir fordern alle Menschen auf, sich geistigen Brandstiftern mutig entgegenzustellen. Gleichzeitig muss der Staat seine Bürger:innen und alle, die hier leben, wirksam vor Rechtsterrorismus zu schützen und menschenfeindliche Aktivitäten – auch in den eigenen Reihen – wirksam und nachhaltig bekämpfen. Gegen rassistische Netzwerke in Sicherheits- und Ermittlungsbehörden muss konsequent vorgegangen werden. Und die Politik muss deutlich und unmissverständlich Stellung beziehen gegen Rassismus und für eine solidarische Gesellschaft.Wir müssen alles dagegen tun, dass sich Anschläge wie in Hanau wiederholen, und alles dafür, damit sich Menschen in Deutschland sicher und zu Hause fühlen können – unabhängig von ihrem Aussehen, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihren politischen Überzeugungen oder ihrer Lebensweise. Als Düsseldorfer Appell wollen wir unseren Beitrag leisten, daran zu arbeiten. Dazu gehört, institutionelle und strukturelle Formen von Rassismus zu benennen und zu überwinden.“

Und bitte beachtet:

?Wenn ihr der Toten gedenken möchtet, achtet bitte auf Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. Den Toten wird bis in den Abend gedacht.

?Die Initiative 19. Februar Hanau hat auf ihrer Seite eine Liste mit allen Veranstaltungen in Deutschland erstellt.

Oberbilk- Kein Platz für Rechtsextremist*innen

Liebe Oberbilker*innen,

aus unserer letzten Diskussionsveranstaltung zum Thema „Verrufen, nein danke!- Ein Stadtteil schert sich um seinen Ruf“ im letzten Herbst ging der Wunsch nach einer Folgeveranstaltung zum Thema Rechte Gruppierungen im Stadtteil hervor.

Unter dem Titel „Oberbilk- Kein Platz für Rechtsextremist*innen“ möchten wir nun wieder mit Euch diskutieren. 

Wann und Wo?

Am 16.3.2021 um 18h via Zoom.

Gemeinsam mit den „Podiums“-Gästen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Staatsschutz möchten wir informieren und mit Euch Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten besprechen.

Wir freuen uns den Input, die Diskussion und Euch!

Mehr Infos findet ihr hier:

Frohe Feiertage!

Liebe Oberbilker*innen,

wir möchten uns auf diesem Wege bei allen für das großartige Engagement und die Zusammenarbeit im Stadtteil bedanken!

Das letzte Jahr war vor allem geprägt durch ein hohes Maß an Kreativität und Flexibilität. Ihre/ Eure Bereitschaft im Einsatz für den Stadtteil neue Wege zu gehen hat uns beeindruckt und wir freuen uns auf viele spannende gemeinsame Aktionen im nächsten Jahr.

Ein besonderes Highlight war die Veranstaltung „Verrufen, nein danke!“ am 27.10.2020. Dort wurden die Auswirkungen von Sprache und polizeilichem Handeln auf den Stadtteil in interessanter Runde diskutiert. Daraus ergab sich für uns der Auftrag nach einer weiteren Veranstaltung. Dieses Mal zum Thema rechtsradikale Räume und Gruppierungen im Stadtteil, voraussichtlich im März 2021.

In der Folge soll das Thema Sprache bei einem weiteren Termin aufgegriffen werden und eine Brücke zu dem Missbrauch durch Verschwörungsmythen geschlagen werden.

Wir wünschen Ihnen/ Euch entspannte Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2021!

Herzliche Grüße

Das Team der Demokratiewerkstatt Oberbilk

Düsseldorf stellt sich quer

Liebe Oberbilker*innen,

hiermit machen wir Euch nochmal auf den Aufruf von Düsseldorf stellt sich quer zum Gegenprotest am 6.12. aufmerksam!

Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ):

Am 06.12.2020 kündigen sich Querdenker, rechte Hools, Neonazis und Reichsbürger an. Die Kundgebung der rechten Coronaleugner könnte die größte dieser Art seit vielen Jahren in Düsseldorf werden. DSSQ mobilisiert zum Gegenprotest ab 12:30 Uhr.

Bild ist der Facebookseite von Flüchtlinge sind in Düsseldorf willkommen entnommen!

Und hier noch die Demonstrationsroute:

Die Bilder sind der Facebookseite von DSSQ entnommen!

Gedenken an die Opfer von Hanau

Liebe Oberbilker*innen,

zur Erinnerung und im Gedenken:

Am 19.02.2020 hat im hessischen Hanau ein rechter Attentäter aus rassistischen Motiven, neun Menschen ermordet.

Ihre Namen waren:

Fatih Saraçoğlu

Ferhat Unvar

Gökhan Gültekin

Hamza Kurtović

Kaloyan Velkov

Mercedes Kierpacz

Sedat Gürbüz

Said Nesar Hashemi

Vili Viorel Păun

Am Wochenende fanden in mehreren Städten in Deutschland Trauerfeiern statt. In Hanau selber durften lediglich 249 Menschen zum Gedenken zusammenkommen.

Hanau kann an jedem Ort passieren, der ins Visier rechter Terroristen gerät, nur weil dort Menschen leben, die nicht in ihr rassistisches Weltbild passen. Wir müssen den rechten Hetzern gemeinsam entgegentreten, bevor ihre Worte zu Taten werden können!

#saytheirnames