Flamenco in Oberbilk

Liebe Oberbilkerinnen und Oberbilker,

Auch 2020 wollen wir auf diesem Blog über das Leben in und die Gesichter aus Oberbilk berichten!

Daher nochmal als Erinnerung:

Das Wim-Wenders-Gymnasium präsentiert stolz ihren Kollegen Daniel Maestre a.k.a Daniel de Alcala and Friends.

Alle wichtigen Infos findet ihr auf dem Plakat!

Oberbilker Adventskalender

„Der Alltag wird für einen Moment aufgebrochen“

In Oberbilk ist in diesem Jahr bereits am 1.12. Bescherung und ab dann sogar jeden Tag…zumindest bis zum 24.12!

Alexander Wehrmann von they call it klein paris hat sich etwas ganz besonderes einfallen lassen: Sie schenkt den Oberbilkerinnen, Oberbilkern und überhaupt Allen einen Adventskalender der ganz besonderen Art. Doch warum, wie und wo?

Eine Alexandra Wehrmann, eine Idee und eine Hofeinfahrt trafen aufeinander und das Ergebnis werden wir ab dem 1.12. täglich sehen. Um 18.30 Uhr wird sich das Tor der Hofeinfahrt öffnen und zu sehen und hören bekommen wir Kunst und Kultur! Ein Lied, ein kleines Theaterstück, Karaoke, einen Vortrag, Poledance… Oder einfach von allem etwas 🙂


01.12. Berg/Lautermann, Klangkunst
02.12. Nachbarschafts-Karaoke
03.12. Stofftier-Film von Norika Nienstedt und Michael Jonas
04.12. Beschneidung von Frauen, Vortrag von Jawahir Cumar
05.12. Betreutes Trinken mit Whisky-Expertin Carmen Hillebrand
06.12. Urban Sketcher Norbert Krümmel zeichnet Gäste
07.12. Tom Blankenberg, Minimal Piano
08.12. Pole Dance mit Pia Karaus & Malwina Steinhoff
09.12. Vortrag Antje Grothus (Klimaheldin)
10.12. Hans Hoff, Lesung
11.12. Hula Hoop mit Annik Roecker
12.12. Luise Weidehaas, Singer-Songwriterin
13.12. Diavortrag über Transnistrien von Till Kampfhenkel
14.12. WATT!, Konzert
15.12. Gregor Kerkmann (Chogori), Konzert
16.12. Polizist Dirk Sauerborn über seine Arbeit als Kontaktbeamter, Vortrag
17.12. Danko Rabrenovic, Stand-up mit Musik
18.12. La Terza Madre, Konzert
19.12. Wohnen ist ein Menschenrecht, Vortrag von Thomas Eberhardt-Köster
20.12. Thomas Huy, Opernsänger
21.12. Vortrag Jörg Gerhartz (ehemaliger Obdachloser)
22.12. Sina Klein, Lyrik-Lesung
23.12. „Der Boxpapst“, Film von Lars Schütt
24.12. Tai Chi mit Michael Wenzel

Das PProgramm kann sich sehen lassen!

Am 24.12. selber findet die Aktion aber schon um 13 Uhr statt damit auch jeder pünktlich zum Fest kann und die einzelnen Überraschungen werden auch immer nur 15-30 Minuten dauern, denn gerade in der Weihnachtszeit haben die Menschen wenig Zeit, wie Wehrmann selber sagt.

Dennoch haben sie und viele, viele Helfer die Zeit gefunden und genommen um für uns diesen besonderen Adventskalender zu konzipieren und dafür danken wir ihr und allen Helfern!

Der Eintritt ist komplett frei und wer mag möchte und kann: Macht doch Bilder von den Aktionen wenn ihr diese live erlebt. Schickt sie uns, postet diese auf Facebook und schreibt eure Erfahrungen dazu. Wir würden uns freuen von EUCH hier oder eben auf Facebook zu hören und was zu sehen!

PS: Im Eulenkostum versteckt sich Alexandra Wehrmanns Freund! Auch bei ihm bedanken wir uns!

PPS: Wo befindet sich das Tor der Törchen? Hofeinfahrt Industriestraße 33, Düsseldorf-Oberbilk

Eine Botschaft von zukünftigen Möglichkeiten

Besichtigung und Platzerkundung

Hinter einer unauffälligen Eingangstür, vor den Augen der Passantinnen verborgen, befindet sich ein interessanter Ort, ein großer Raum, in dem noch einige architektonische Details an die ursprüngliche Nutzung als Theater erinnern: Die Botschaft am Worringer Platz. Vieles ist hier vorstellbar. Nutzungsmöglichkeiten, die den Anwohnerinnen, den angrenzenden Stadtvierteln und der Stadtgesellschaft zugutekämen. Aber es gibt Pläne, das Gebäude abzureißen und an seiner Stelle Mikroapartments zu errichten. Im Rahmen einer Besichtigung bietet sich nun die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den Potentialen der Botschaft zu machen. Bei einem anschließenden Rundgang mit Erstunterzeichner*innen der Petition zur Rettung der Botschaft am Worringer Platz erkunden wir die Nachbarschaft, die stadt- und sozialräumlichen Kontexte sowie geplante Bauvorhaben in der Nähe.

Mittwoch, 20.11., 17 Uhr
Treffpunkt: Botschaft, Worringer Platz 4
Eintritt frei. Es ist keine Voranmeldung nötig!

Die Petition gegen den Abriss: https://www.change.org/p/stadt-düsseldorf-rettet-die-botschaft-am-worringer-platz

Mit: Oliver Gather, Michael Harbaum, Barbara Kempnich, Jan Lemitz, Tim Lukas, Helmut Schneider, Harald Schwenk u.a.

Gedenken in Düsseldorf

Gestern hätte für viele ein Grund zum Feiern sein sollen:

Es war der erste Tag von Jom Kippur, ein jüdischer Feiertag, ein jüdisches Fest.

Doch gestern fielen Schüsse vor einer Synagoge. Das erste Opfer war eine Frau auf dem Gehweg. Sie stand dem Schützen im Weg. War einfach da. Das eigentliche Ziel des Täters waren die 70 Menschen in der Synagoge doch die Sicherheitsvorkehrungen waren da, denn die Angst der Gemeinde vor einem Anschlag ist älter als die Tat. Der Täter versagt und tötet blind weiter. Ein weiteres Opfer wird in einer Imbissbude erschossen, dann noch zwei Verletzte, mindestens.

Die Tat filmte der Mann und stellte es online bevor er von der Polizei festgenommen werden konnte. Die Tat bzw. das Tatmotiv ist brauner Hass.

Der Mann soll auch Attentate auf linke Zentren und Moscheen geplant haben. Doch Opfer dieser Rechten Gewalt kann jeder werden…

Wir blicken fassungslos auf die Tat und möchten unser Mitgefühl und Beileid ausdrücken sowie dazu aufrufen an der heutigen Aktion zum Gedenken teilzunehmen:

„Volker Neupert (Respekt und Mut) und Bastian Fleermann (Mahn- und Gedenkstätte) rufen zu einer stillen Mahnwache vor der Düsseldorfer Synagoge auf, um Solidarität und Anteilnahme vor dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse in Halle zu bekunden. Alle Düsseldorfer Demokratinnen und Demokraten, alle Verbände, Kirchen und Gewerkschaften sind dazu aufgerufen, mit Kerzen zum Paul-Spiegel-Platz zu kommen: DONNERSTAG, 10. Oktober, 17:00 Uhr. Diese Veranstaltung ist mit der Jüdischen Gemeinde abgestimmt.“

Auch die Amnesty International Düsseldorf ruft zum Gedenken auf:

„Anlässlich des gestrigen Anschlags berichtet das Onlinemagazin „Der Westen“:

„Nach dem Neonazi-Anschlag in Halle an der Saale am Mittwoch, bei dem der rechtsradikale Stephan B. (..) zwei Menschen getötet haben soll, hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstagmorgen zu einer Gedenkaktion vor der Neuen Synagoge in Düsseldorf geladen.
Düsseldorf: CDU, SPD, Grüne und FDP mit Aktion gegen Antisemitismus und Rassismus

Um 9 Uhr morgens setzte Laschet dort ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus – gemeinsam mit den Vorsitzenden von SPD, Bündnis 90/Grüne und FDP. Auffällig: Die AfD entsandte keinen Vertreter. Warum, ist noch offen. Die Staatskanzlei twitterte am Donnerstag nach der Veranstaltung Zitate des Ministerpräsidenten, die er im Auftrag aller anwesenden Parteien aussprach:

„Der offenkundig antisemitisch motivierte Anschlag von Halle bestürzt uns sehr. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzten. Die Bilder brutaler Gewalt gegen eine Synagoge mitten in Deutschland wecken Erinnerungen schlimmster Art und lassen uns schaudern. Judenhass darf in unserer offenen Gesellschaft keinen Platz haben – nicht heute, nicht morgen. Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus eint alle demokratischen Kräfte in Nordrhein-Westfalen. Wir stehen in unverbrüchlicher Solidarität an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Im Angesicht der Bilder aus Halle gilt dies mehr denn je.“
Mahnwache für 17 Uhr geplant

Für den Donnerstagnachmittag ist um 17 Uhr eine Mahnwache geplant. Dazu aufgerufen haben die Aktion „Respekt und Mut“ und Bastian Fleemann. Fleemann leitet die Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf.

Mit Kerzen sollen Bürger, Verbände, Kirchen und Gewerkschaften am Nachmittag zur Synagoge am Paul-Spiegel-Platz kommen, um der Opfer von Halle zu gedenken. (lin)“

Auch wir sprechen den Opfern des Anschlags innerhalb wie außerhalb der Synagoge in Halle a. d. Saale unser Mitgefühl aus und wollen uns aus diesem Anlass ein Zeichen gegen Gewalt, Fremdenhass und Antisemitismus sowie für eine offene, vielfältige Gesellschaft und Religionsfreiheit setzen.

Kommt heute mit Kerzen zum Paul-Spiegel-Platz 1 in Düsseldorf!“

Nur zwei Tage zuvor ist ein Mann in Limburg mit einem LKW in eine Menschenmenge gefahren. Egal mit welchem Hass sich die Täter*innen ihre Gewalt rechtfertigen: Die Gewalt ist zu verurteilen und struckturelle Erklärungsansätze sind zu finden um mögliche weitere Taten zu verhindern und nicht um Täter*innen von der Schuld zu befreien!

Gemeinsam wollen wir uns gegen Hass und Gewalt, gegen Terror stellen: Für ein demokratisches, respektvollen, tolerantes, gewaltfreies Düsseldorf und Deutschland!

theycallitkleinparis. kein chichi. nur düsseldorf.

Alexandra Wehrmann ist Journalisten und Düsseldorferin. Genauer schreibt sie für die Presse und für Blogs und ebenfalls genauer ist sie aus dem schönen Fleckchen Eller! Doch ihre Liebe, ihr Interesse, ihre Texte gelten auch oder besonders anderen Stadtteilen und damit Düsseldorf als ganzes und als „großes“.

Vorallem ihr Blog „theycallitkleinparis“ ist in Düsseldorf bekannt, denn den lesen recht viele, und darin finden sich mit die schönsten Worte für Düsseldorf:

Klein Paris. Ich selber finde den Begriff als Synonym für die Landeshauptstadt übrigens gleichzeitig doof und passend. Er passt deshalb so gut zu Düsseldorf, weil es eine gernegroße Stadt ist. Eine Stadt, die in einer Liga mit London spielen möchte. Mit New York, Tokyo oder Paris. Aber eben nur Düsseldorf ist.“

Können wir so unterschreiben und ebenfalls verzaubert sind wir von Wehrmanns zweiter Liebeserklärung an Düsseldorf bzw. unseren Stadtteil: Still loving Oberbilk!

Der Stadtrundgang „Still loving Oberbilk“ hat nicht nur einen ungewöhnlichen Namen; ebenso gilt ein ungewöhnliches Konzept: Wehrmann bringt den Menschen nicht nur Oberbilk näher sondern die Geschichte, die Atmosphäre und die Oberbilker*innen- ob Kiosk-Betreiber, Malerin, Pfarrer, Rapper oder die gut gebauten Damen, die an Stangen tanzen! Das ist unser Stadtteil wie er lebt!

Doch Oberbilk ist nicht genug…

Ihr neuester Stadtrundgang widmet sich einem anderen und nicht weniger interessanten Teil Düsseldorfs und fand im Mai statt:

Kernkompetenz Widerstand“ trägt wieder einen Namen zum weiterdenken und führt durch Flingern. Bzw. über die Kiefernstraße, vorbei an den ehemals besetzten Häusern, die jetzt Wohnstätten und Kunst zugleich sind, vorbei am Bauwagenplatz , rein in die Wohnungen der Menschen und in die Kultur, den Zusammenhalt, die Musik, den Gemeinsinn, den Widerstand und die Freude. Hier ist nix 0815, eigentlich ist gar nix bei Alexandra Wehrmann 0815 und viel mehr sollte das auch so bleiben!

Wir freuen uns über mehr von Wehrmann und von Düsseldorf!

Oberbilk feiert

Gestern hat Oberbilk zum dritten das Maghreb Myfest gefeiert und wir haben ein paar Bilder für euch 🙂

Unter dem Motto „Einander begegnen statt entfremden“ trafen in Oberbilk Anwohner*innen und Gäste, Okzident und Orient, aufeinander und gemeinsam wurde gefeiert. Es gab verschiedene Stände mit Infos rund um den Stadtteil sowie orientalische Köstlichkeiten und Mitmachaktionen!

Schirmherr war Grüne Ratsherr und stellvertretender Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf!

Bereits zum dritten Teil wurde das Maifest gefeiert und zum dritten Mal war das Fest ein voller Erfolg!

Ein Maifest im Juni? Das Datum ist dem diesjährigen Zeitrahmen des Ramadan geschuldet, die Organisatoren wollten, dass alle gemeinsam feiern können und das hat funktioniert!

Zeigt uns gerne eure Bilder und Eindrücke zum Fest, einfach in den Kommentaren, auf unserer Facebookseite oder per Mail!

Auch Oberbilk wählt Grün- Die Ergebnisse der Europawahl 2019 in unserem Viertel

In Oberbilk waren am Sonntag 16.434 Wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, an den Wahlen zum europäischen Parlament teilzunehmen. Wir wollen mit euch die Ergebnisse in den 14 Oberbilker Wahlbezirken betrachten und einen Vergleich mit den Wahlergebnissen auf der Kommunalen- bzw. Bundesebene ziehen. Die positivste Nachricht zuerst: Auch in Oberbilk stieg die Wahlbeteiligung, im Vergleich zur letzten Europawahl, stark an. Beteiligten sich 2014 noch 43,9% der Oberbilker Bürgerinnen und Bürger an der Wahl, waren es an diesem Sonntag erfreuliche 56,35%. Damit stieg die Wahlbeteiligung um gut 12 % an und hat damit eine noch höhere Steigerung erfahren als auf der Stadtebene (ca. 10% Steigerung). Insgesamt ist die Wahlbeteiligung in unserem Viertel, dennoch weiterhin geringer als auf Stadt- und Bundesebene. Diese Entwicklung konnten wir bereits bei vergangenen Wahlen beobachten, so lag die Wahlbeteiligung bei Bundes- und Landtagswahl 2017 jeweils knapp 10% unter dem durchschnittlichen Wert der Stadt Düsseldorf, der meist nicht groß vom Bundes- bzw. Landestrend abweicht.

Kommen wir nun zu den Ergebnissen der Parteien bei der Europawahl 2019 in Oberbilk. Auch in unserem Stadtteil gehen die Grünen als der größte Sieger der Wahl hervor und sind hier erstmals mit 34,8% deutlich stärkste Partei. Die in Oberbilk traditionell starke SPD, musste auch hier eine herbe Niederlage einstecken und kommt auf 15,4% der Stimmen, damit ist die Partei hier nicht mehr die stärkste Kraft. Bei der Europawahl 2014 erreichten die Sozialdemokraten noch 32,3%, seitdem verlor die Partei bei den folgenden Wahlen auch in Oberbilk stetig und rapide und hat ihr Wahlergebnis mehr als halbiert. Für die CDU ist Oberbilk schon immer ein schweres Pflaster gewesen, auch bei dieser Wahl kommen die Christdemokraten auf lediglich 14,3%, hier besteht die größte Diskrepanz zwischen dem städtischen und dem Oberbilker Ergebnis, dieses Phänomen ist auch bei den vergangenen Wahlen zu beobachten gewesen.

Die FDP kommt in unserem Stadtteil auf 5,4% der Stimmen, was in etwa dem Bundestrend entspricht, aber relativ deutlich von den Zahlen der Stadt abweicht, da die Partei in Düsseldorf meist etwas stärker abschneidet als in der gesamten Republik. Die Linke kommt auf 7,9% der Stimmen und schneidet damit stärker ab als im städtischen Vergleich. Die AfD schnitt im Bundesvergleich in Oberbilk schlechter ab und kommt auf 6,3% der Stimmen, diesen Trend konnten wir bereits bei der Landtags- und Bundestagswahl beobachten. Besonders stark sind in Oberbilk die sogenannten „Sonstigen“ Parteien, sie konnten zusammen knapp 16% der Wählerinnen- und Wählerstimmen auf sich vereinen. Stärkste Partei unter den Sonstigen ist die Satirepartei „Die Partei“, die knapp 6% der Stimmen auf sich vereint und damit stärker abschneidet als die FDP.

Eigene Darstellung nach Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Düsseldorf. http://wep.itk-rheinland.de/vm/prod/ew_2019/05111000/html5/Europawahl_58_Gemeinde_Landeshauptstadt_Duesseldorf.html (abgerufen am 29.05.2019).

VERANSTALTUNGSTIPPS

Liebe Oberbilkerinnen und Oberbilker,

wir möchten euch auf zwei Veranstaltungen aufmerksam machen, die in den kommenden Wochen im Rahmen der Demokratiewerkstatt Oberbilk stattfinden.

Zum einen kommt der „Europabus“ der Landeszentrale für politische Bildung am 17.05.2019 von 15-18 Uhr auf den Oberbilker Markt. An Board hat er viele Aktionen zum mitmachen, wie u.a. einen analogen Wahl-o-Mat zur Europawahl. Neben dem Aktionsstand der Landeszentrale wird außerdem die Aktion Wegweiser, die Aktion „This time i´m voting“ und Arbeit und Leben mit einem Stand über das Projekt „Reframing Oberbilk“ informieren.

Zum anderen veranstaltet Arbeit und Leben im Rahmen der „Woche der Sprache und des Lesens 2019“ einen Nachmittag mit dem „Mutter-Tochter-Klub“ des Düsseldorfer Schauspielhauses im V24 auf der Velberter Straße 24.

Wir freuen uns auf euren Besuch!

Dieter Forte der Oberbilker

Der Schriftsteller Dieter Forte ist am 22. April diesen Jahres in seiner Wahlheimat Basel verstorben. Einen Nachruf, welcher Fortes (künstlerischen-) Lebensweg nachzeichnet findet ihr hier! Doch genauer wollen wir Forte als Oberbilker betrachten.

Forte wurde am 14. Juni 1935 im Josefshospital geboren, seine Eltern heirateten in der Josefskirche, er verbrachte heiße Sonntage im Oberkasseler Strandbad. im Hofgarten oder auf der Grafenberger Rennbahn. Auch wenn er als Künstler in Düsseldorf nicht die Anerkennung erhielt, die er verdiente und er Düsseldorf verließ bzw. verlassen musste, nachdem sein Stück „Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung“ durch engstirnige Lokalpolitiker aus dem Düsseldorfer Schauspielhaus „verbannt“ wurde und das bereits während der Proben.

Er ging nach Basel und dort wurde das Stück 1970 auch Uraufgeführt und mit „Henry Dunant oder Die Einführung der Zivilisation“ und „Das Labyrinth der Träume oder Wie man den Kopf vom Körper trennt“ fortgesetzt. Das Stück und die ganze Trilogie wurde zum Welterfolg, auf 50 Bühnen gespielt und in 9 Sprachen übersetzt!

Fortes Theaterstücke waren nicht seine einzigen Erfolge, er galt als ebenso begnadeter Schriftsteller! Seine Trilogie „Das Haus auf meinen Schultern“ hat Oberbilk als zentralen Schauplatz und beinhaltet autobiografische Elemente. Forte verarbeitet in dem Werk das Oberbilk in dem er aufgewachsen ist und in dem er Krieg, Kriegsende und Nachkriegszeit erlebte! Ein Oberbilk, welches geprägt war durch eine Multikulturelle Einwohnerschaft: ein Arbeiterviertel und Fortes Heimat! Aber auch ein Oberbilk mit brennender Kruppstraße, zerstörter Synangoge und die tragische und wahre Geschichte von „Opa Winter“: Einem Oberbilker, einem Juden, welcher von seinen Nachbarn über Jahre versteckt wurde und dann doch 2 Tage vor Einmarsch der Amerikaner von den Nazis gefunden und gehängt wurde!

Nach Kriegsende entwickelte sich Oberbilk wie ganz Düsseldorf. Gastarbeiter kamen aus Italien, Spanien, Griechenland, Jugoslavien und der Türkei.

„Oberbilk war eine „Welt“ für sich. Die Bahndämme wurden zum markanten Symbol der Trennung zwischen bürgerlicher Stadtgesellschaft und Oberbilker Arbeiter-Milieu.“

Oberbilk war nicht nur „eine Welt für sich“, Oberbilk war Fortes Kosmos! So beschreibt der Autor Oberbilk als seine Welt und als „Der einzige Ort, an dem man sich sicher fühlen konnte. Eine Republik mit eigenen Gesetzen, eine Gemeinschaft, deren oberstes Gebot Toleranz war.“

Auch später hatte Forte nur gute Worte für Düsseldorf:
„Düsseldorf ist eine sich ständig wandelnde Stadt, die sich trotzdem immer treu geblieben ist.“

und für die Oberbilker*innen: „Nirgendwo sonst schließt man so schnell Kontakt. Da steht man eine Stunde in der Kneipe und hört drei Lebensläufe.“

Düsseldorf und Oberbilk trauert um Dieter Forte und vielleicht dürfen wir bald ein Stück des Oberbilker im Düsseldorfer Schauspielhaus sehen!

Lesenswert: https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/der-autor-und-schriftsteller-dieter-forte-lebte-in-duesseldorf-oberbilk_aid-38412357